ZIEGELHOF | HISTORIE UND AUSGANGSLAGE

HISTORIE ZIEGELHOF

HISTORIE UND AUSGANGSLAGE ZUM ZIEGELHOF AREAL

Im 19. Jahrhundert wurde die Bierbrauerei Ziegelhof von einem kleingewerblichen Metier zu einem industriellen Tätigkeitsfeld. Da Liestal – an der Hauptachse des Nord-Süd-Verkehrs gelegen – traditionell zahlreiche Gastwirtschaftsbetriebe hatte und wenige Jahre vorher zum Hauptort des neuen Kantons Basel-Landschaft geworden war, entstand hier die industrielle Brauerei für die ganze Region. Schon bald wurde das Ziegelhofbier zu einer weit verbreiteten Marke in der ganzen Nordwestschweiz. Das zugehörige Restaurant am Zeughausplatz entwickelte sich zu einer der angesehensten Gaststätten in der Kleinstadt, zu einem Zentrum des gründerzeitlichen Selbstbewusstseins. In fast 150 Jahren entwickelte sich die Liestaler Brauerei zu einem wichtigen Industriebetrieb und Arbeitgeber in Liestal.

Durch die nahegelegene Kaserne lernten tausende von Rekruten aus allen Teilen des Landes im Ausgang das Ziegelhofbier kennen. Im Zuge der Konzentration der Brauereiindustrie in der Schweiz und in Europa gegen Ende des 20. Jahrhunderts geriet die Brauerei in Liestal unter wachsenden Druck. Kurz nach der Jahrtausendwende wurde die Marke Ziegelhof an den Eichhof-Konzern in Luzern verkauft. Die Produktion wurde in die Zentrale am Vierwaldstädtersee verlegt und das Areal der Brauerei in Liestal wurde Teil des damaligen Brachlandgürtels rund um die Altstadt.
Die Bovida AG entwickelte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt einen Quartierplan, dessen Herzstück ein grosses Einkaufszentrum mit zughörigem Parkhaus sein sollte. Überraschend zog sich jedoch daraufhin der Ankermieter des Einkaufszentrums aus dem Projekt zurück. Das Areal drohte weiterhin leer zu stehen.

In dieser Situation wurde die denkstatt sàrl von Anwohner*innen auf das Areal aufmerksam gemacht und erkannte das Potenzial. Die CoOpera Immobilien AG, die sich in Liestal schon im Hanroareal engagiert hat, wurde daraufhin angefragt, ob sie Interesse am Ziegelhofareal hätte. Innert kurzer Zeit beschloss CoOpera, das Areal zu kaufen.
Die denkstatt wurde mit der Entwicklung des Areals beauftragt. Damit wurde konzeptionell festgelegt, dass möglichst viele der bestehenden Gebäude erhalten, saniert und einer neuen Verwendung zugeführt werden. Diese Entwicklung führte in Liestal zu unterschiedlichen Erwartungen, sodass die Projektleitung in enger Absprache mit der neuen Eigentümerin beschloss, als Arbeitsgrundlage für das Entwicklungskonzept, eine Zukunftskonferenz mit anschliessender Ergebniskonferenz durchzuführen.